Die zweite Wanderlesung führt uns wieder an Orte des Untergangs und Abschieds. Um einige dieser Orte wird noch gekämpft, von anderen sind nur noch schemenhaft ein paar Überreste zu erkennen, an einem ist, auf Grund des langen Abschieds, und des vor Jahrzehnten beschlossenen Untergangs, und dem damit verbundenen Abschied von der Zukunft, die Zeit stehen geblieben. Auf die wenigen, meist zufälligen, verirrten Besucher, wirkt er, besonders an sonnigen Oktobertagen, um so Zauberhafter.
Die Lesenden:
Norika Rehfeld ist Sozialwissenschaftlerin, Musikerin und Mitbegründerin des Hamburger Theorieblogs untiefen.org. Ihre Untersuchungen gelten dem Verhältnis von Mensch und Architektur. Als Rehfeld im Jahr 2020 erfuhr, dass ihr Wohnhaus aus Gründen des Hochwasserschutzes abgerissen werden soll, wurde aus ihrem theoretischen Interesse ein ganz Praktisches. Weshalb liegen weite Teile Hamburgs dermaßen hochwassergefährdet? „Und kann der Mensch sich vor einer Natur schützen, die doch sein Innerstes ist?“
Tanja Kibermanis, Jahrgang 72, schreibt für die Frankfurter Rundschau, die taz, ansonsten Kurzgeschichten und hin und wieder auch mal ein Buch. Daneben leitet sie das Schreibprojekt „Haftnotizen“ in der JVA Hahnöfersand.
Jan Holtmann arbeitet seit 25 Jahren auf dem Gebiet der Präsentations- und Vermittlungsformen von Objekt- und Handlungskunst. Seit der Gründung der Galerie ohne Raum/noroomgallery steht die Frage des Verhältnisses von Kunst und ihrem Medium im Zentrum verschiedener Projekte. Zunehmend wird diese Beziehung von Kunst und ihrem Träger durch Verortung in oder Kooperation von Kunst mit anderen gesellschaftlichen Feldern untersucht.
Er ist ein Intendant von Situationen, der in jeder Produktion unterschiedliche Rollen einnimmt: Konzeptionist, Kurator, Messenger der Ostseebiennale artgenda Hamburg 2002, KunstHasserStammTisch-Gründer und -Bruder (seit 2006) u.v.a.
Organisation: Ansgar Hilbig
Wir treffen uns am 29.10.2022 um 13:30 Uhr an der Fährstrasse 115 in Wilhelmsburg.
Gut zu erreichen: von der S–Bahn Veddel, mit dem 13 Bus, 5 Stationen bis Ernastraße, von da aus noch ein paar Meter zu Fuß
Eintritt frei, Spenden willkommen (Empfehlung 10 Euro)